Mein Alltag in der CRU

Ein wunderschönes Hallo an alle, die das lesen 😊

Es ist mal wieder Zeit, dass ich ein wenig von mir bzw. uns berichte. Ich habe im letzten Beitrag gesagt, dass ich von meinem Alltag in der CRU berichte. Also los geht’s:

die CRU - unser zu Hause 

Je nachdem, wie unser Plan aussieht, fangen wir um 6 Uhr oder um 9 Uhr an. Wenn wir früh Dienst haben, helfen wir beim Frühstücken, Waschen und für die Schule bzw. den Tag zurechtmachen.  Um 9 Uhr ist das Endorsement, das heißt die Besprechung zum Schichtwechsel. (Die Mitarbeiter hier arbeiten in 24 h Schichten.) Dabei wird zu jedem Kind gesagt, welche Medikamente es bekommt, ob es auffälliges Verhalten gab, wann der nächste Arztbesuch ansteht und was es zu beachten gibt beim Umgang mit demjenigen. Das ist immer sehr interessant, auch wenn wir von den medizinischen Sachen nicht viel verstehen.

Danach reichen unsere Aufgaben vom Waschen, Windeln und Füttern der Babys, über „study time“ (Unterricht) für die älteren Kinder bis hin zu Arztbesuchen.
Die study time ist immer sehr unterschiedlich. Mit den jüngeren Kindern, die noch nicht zur Schule gehen, puzzeln wir, malen aus, spielen Konzentrations-, Sortier-, und Gedächtnisspiele, trainieren mit ihnen die Aussprache einiger einfacher Wörter, singen und tanzen oder bauen etwas mit Bauklötzen. Somit wird auf spielerische Weise das Sprechen, die motorischen Fähigkeiten und das Hören geübt. Es ist zum Teil sehr schwierig die Aufmerksamkeit von dem Kind zu behalten, vor allem, wenn man keine Eins-zu-eins-Betreuung machen kann. Trotzdem macht es Spaß und es ist toll, wenn man die Fortschritte sieht 😄.
Einige der älteren Kinder, die nicht zur Schule gehen, werden von einer Mitarbeiterin unterrichtet. Wenn sie allerdings viel zu tun hat, unterstützen wir sie und unterrichten die Kinder in Mathe, Physik, Biologie, Musik, Englisch oder basteln mit ihnen. Auch das ist eine Herausforderung, denn erkläre mal etwas in Physik auf Englisch, wenn man selbst auf Deutsch nicht so den Plan davon hat 😉. Außerdem ist das Englisch von manchen Kindern ziemlich schlecht und wir können außer ein paar Floskeln kein Tagalog. Irgendwie bekommt man es am Ende doch hin, manchmal hilft auch jemand von den Mitarbeitern und übersetzt.
Wenn man die Kinder zu den Arztbesuchen begleitet, ist langes Warten angesagt. Auch wenn man schon seit einigen Wochen oder manchmal auch Monaten einen Termin hat, wartet man trotzdem ein bis drei Stunden. Da muss man die Kinder natürlich ablenken und beschäftigen. Außerdem macht es die Hitze, ca. 30 °C, nicht gerade einfacher. Bisher waren wir noch nicht alleine bei den Ärzten, weil die Konversation meistens auf Tagalog abläuft und selbst in Englisch ist es schwierig, etwas medizinisch auszudrücken. Außerdem sind es immer mindestens zwei Kinder und bei der langen Wartezeit ist eine Eins-zu-eins-Betreuung auf alle Fälle einfacher.

Danach gibt es Mittag essen – da freuen wir uns immer sehr drauf, weil es einfach soo lecker ist! 😉

An einigen Tagen bringt man die Kinder anschließend zu verschiedenen Therapien, zum Arzt oder zur Schule.
Ansonsten halten die Kinder dann zwei Stunden Mittagsschlaf und das ist auch meist unsere Pause. In dieser schlafen wir gerne mal, entspannen oder beantworten eure Nachrichten. Manchmal bereiten wir aber auch die Andacht oder Aktivitäten für die Kinder vor, sowie das Basteln mit den Kindern im Krankenhaus.

Nachmittags um ca. 15 Uhr geht es dann weiter. Wir spielen mit den Kindern, helfen bei den Hausaufgaben oder betreuen zwei Kindern, die aus medizinischen Gründen permanent beobachtet werden müssen. Dann gibt es Abendessen und so helfen wir beim Füttern. Außerdem unterstützen wir beim Waschen, Zähne putzen und umziehen. Nachdem wir selbst gegessen haben, sitzen wir entspannt mit den Mitarbeitern oder Kindern zusammen und schreiben dann Tagebuch. Ich hab in diesem Zeitraum außerdem immer noch meine Stille Zeit. Auch wenn das ein Weilchen dauert, hilft es mir extrem, den Tag zu verarbeiten und Gott gibt mir jeden Tag wieder Frieden über all die kleinen Probleme, die es gab. Außerdem können Johanna und ich in den Momenten Zeit für uns haben. Wir vermuten, dass das auch der Grund ist, warum wir uns bisher immer gut verstehen und uns noch nicht gegenseitig nerven 😉. Dann versuchen wir noch 5 Mal die Woche Sport zu machen. Manchmal muss man sich schon sehr dazu motivieren, doch wenn wir das nicht durch ziehen würden, dann würdet ihr uns nach dem Freiwilligendienst nicht mehr wieder erkennen 😜. Wie gesagt, das Essen ist hier mega gut! Zwischen um 23 Uhr und 1 Uhr geht es dann ins Bett. 

So, jetzt wisst ihr, wie mein Alltag so aussieht.


Am Anfang von unserer Zeit habe ich geschrieben, dass wir lieber im Missionshaus unten in der Stadt leben würden. Doch mittlerweile fühlen wir uns hier sehr wohl. Natürlich ist es manchmal anstrengend, wenn wir unseren freien Tag haben, aber hier bleiben und dann trotzdem für die Kinder verfügbar sind. Es ist nichts unbedingt schlechtes, doch man braucht manchmal einfach den Abstand. Trotzdem genießen wir es hier sehr, auch dass wir uns mit den Mitarbeitern so gut verstehen und auch abends manchmal zusammen Andachten haben. Das sind immer sehr ermutigende Momente!



Zudem haben wir schon mit bis nachts um 2 einen 50. Geburtstag vorbereitet und alles mit dekoriert. So etwas schweißt sehr zusammen und wir hatten mega viel Spaß!



Wir haben auch die Möglichkeit mal ein Wochenende im Missionshaus zu übernachten. Das werden wir auf alle Fälle noch in Anspruch nehmen!


Außerdem möchte ich noch einen Impuls aus meiner Stillen Zeit an euch weitergeben. Denn vor ein paar Tagen hab ich folgenden Bibelvers in der Bibel gelesen:

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. Ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr euch auf den Weg macht und Frucht bringt – Frucht, die bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, worum ihr ihn in meinem Namen bittet.
Johannes 15, 16

Das hat mich sehr an meine Situation erinnert. Denn ich erlebe jeden Tag wieder, wie viel Spaß es mir hier macht mit den Kindern zu arbeiten und ihnen Liebe zu geben. Gott hat mich hierher geführt. Dafür bin ich ihm so unendlich dankbar!!! Es ist einfach der Hammer, das Gefühl zu haben, das Richtige zu tun. Ich wünsche es mir, dass meine, dass unsere Arbeit hier bei den Kindern Spuren hinterlässt – Früchte trägt! Für mich ist es ein krasser Zuspruch, dass Gott mir dann alles gibt, worum wir bitten. Denn auch das erlebe ich jeden Tag! Im Umkehrschluss bedeutet das, dass unsere Arbeit hier schon Früchte getragen hat! Was für eine Gebetserhörung!
Ich möchte dich ermutigen, dass du in deiner momentanen Lebenssituation Früchte trägst. Denn Gott hat dich nicht umsonst an diesen Platz gestellt. Er hat DEN Plan für dein Leben! Und dazu gehört der jetzige Lebensabschnitt. Vielleicht bist du unsicher, wie du Frucht bringen kannst. Eine Antwort darauf steht im nächsten Vers. Lies ihn doch einmal!
Wenn du mit deiner Situation allerdings gerade gar nicht glücklich bist, dann mache dich auf den Weg! Es muss ja nicht gleich so weit weg sein wie bei mir 😉. Ich kann nur sagen, dass es sich mega lohnt und du diese Erfahrungen nicht missen willst!

Im nächsten Eintrag werde ich euch ein paar Geschichten erzählen, wie wir hier schon Gottes Bewahrung erleben durften!

Danke, dass ihr euch nach mir erkundigt! Das freut mich immer wieder sehr! Außerdem danke ich euch für die finanzielle Unterstützung! Es ist ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass sich so viele Leute für diesen Dienst interessieren und ihn unterstützen. Danke! 😊

Meine Gebetsanliegen:


  • Nächste Woche haben die Kinder hier Ferien und wir gestalten das Programm. Das heißt Staffelspiele, Schnitzeljagd und Spiele für draußen vorbereiten. Bitte betet dafür, dass wir das gut mit den Vorbereitungen schaffen, die Kinder viel Spaß haben und sie auch etwas mitnehmen können. Außerdem sind sie von ca. 3 – 14 Jahre alt. Da muss man für jedes Kind auch was dabei haben.
            Update: Es war eine sehr sehr schöne Woche. Es hat sich noch einmal ganz viel verändert,
                          auf Grund vom Wetter und anderen Vorfällen. Zum Beispiel haben wir die Schnitzel-
                          jagd im Haus gemacht, weil es wie aus Eimern geschüttet hat. Wir mussten also all
                          unsere Stationen anpassen und uns ein neues Konzept für die Plätze der Stationen 
                          überlegen. Aber es hat sehr gut geklappt, die Kinder waren begeistert und haben sich
                          natürlich über den Preis gefreut 😉. Auch die anderen Tage waren sehr erfolgreich 
                          lustig. 
  • Wir sind immer noch auf Kirchensuche. Es ist ziemlich schwierig bei der Auswahl von Kirchen, aber wir vertrauen auf Gott, dass er uns die richtige zeigen wird.
            Update: Wir haben eine Kirche gefunden! Leider geht niemand von den Mitarbeitern dahin,
                          aber wir hoffen, dass wir trotzdem Leute kennen lernen. Die Predigt war bisher
                          immer sehr gut und komplett auf Englisch. Auch der Lobpreis ist sehr gut. 
  • Im Krankenhaus wird die Station für die Kinder neu gestrichen. Vor ca. 5 Jahren wurde es das letzte Mal gemacht und da durfte Helping Hands Bilder und Bibelsprüche an die Wand malen. Es wäre echt schön, wenn wir das dieses Jahr auch machen könnten. Dafür haben wir aber noch keine Erlaubnis und die Finanzierung ist noch nicht sicher. 



Danke, dass du bis hier ausgehalten hast und meinen Weg verfolgst!

Ganz liebe Grüße,

eure Annegret 😊


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